Es ist nun schon etwas Zeit vergangen seit dem Thomas seinen Bericht abgeliefert hat, aber die Tuscany – Trail – Trophy ist halt doch eine andere Hausnummer. Thomas ist mittlerweile wohlbehalten im Ziel angekommen und wird in lockerer Folge von seinen Erlebnisses von der Trophy berichten. Hier ist der erste Bericht, Fortsetzung folgt. Seid gespannt!
Ok, machen wir mal den Anfang mit den beiden Ruhetagen in Massa:
Während der zwei Ruhetage in Massa gab es eigentlich nur vier wichtige Dinge zu erledigen: für den Tuscany Trail anmelden, essen, schlafen und den wunden Hintern regenerieren. Während ich die ersten drei Aufgaben einfach bewerkstelligen konnte, gestaltete sich letzteres mittlerweile nicht mehr so einfach, denn er war schon ziemlich mitgenommen. Ich konnte nur auf die Selbstheilungsfähigkeiten meines Körpers sowie Sixtus Kräuterkraft vertrauen.
Die Kalorienzufuhr gestaltete sich erwartungsgemäß wesentlich erfreulicher. Hier als Beispiel mal die Speisenfolge meiner “Henkersmahlzeit” am Vorabend des Starts:
Antipasto: Insalata di Mare
Primo: Spaghetti saltado in pomodori
Secondo: Grigliata mista di pesce, gamberi e scampi Was für ein Eiweißschub!!!
Dazu reichlich Weißwein und Wasser zum Auffüllen der Flüssigkeitsspeicher?
Die Anmeldung erfolgte in einer Turnhalle, in der auch ein großer Teil der Fahrer die Nacht verbringen würde. Dementsprechend fanden sich dort im Laufe des Donnerstagsnachmittags immer mehr Teilnehmer mit Rädern und Ausrüstung ein.
Dort gab es alle Arten von Typen zu beobachten: voll durchgestylte Italiener, wie man sie vom Rennradfahren kennt, hauptsächlich darauf bedacht, una bella figura abzugeben. Verkniffene deutsche Einzelgänger, über und über tätowierte, biertrinkende Briten, Globetrotter aus aller Welt und ich mittendrin. Wie sich später noch zeigen würde, sollte aus den meisten der hier Anwesenden im Laufe des Events eine verschworene Gemeinschaft werden.
Und dann noch die Räder, hier war wirklich alles vertreten, von der allerneuesten Carbon-Rennfeile (z.B. Cannondale F-Si) über Klassiker mit RockShocks Judy bis hin zum 90er Jahre Klunker, man kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und dann natürlich die vielen Gravelbikes, die mit allen Abwandlungen mindestens ein Drittel der Teilnehmer dabei hatte. Häufig vertreten war z.B. das Salsa Fargo, aber auch Falk’s Liebling Open Up fehlte nicht. Mein Steel 29er Sobre Dad passte sehr gut in diesen Aufmarsch, aber schnell wurde mir klar, das ich wohl der mit dem umfangreichsten Gepäck im Starterfeld sein müsste.
Gut, das war natürlich auch der Anreise aus dem kalten Deutschland geschuldet aber man merkte eben auch, dass ich noch ein Bikepacking Neuling war. Ein Zelt zum Beispiel hatte hier anscheinend niemand dabei. Obwohl hier im Prinzip alles gut organisiert war, fand sich leider gerade der angekündigte Luggage Service Provider nicht rechtzeitig ein, sonst hätte ich dem alle meine warmen Klamotten mitgegeben, was angesichts der seit Tagen herrschenden Temperaturen um und über 30 Grad ein kalkulierbares Risiko darstellte ?
Aber so würde eben alles über die 10000 Höhenmeter drüber müssen …