Joana Ferreira zieht noch schnell einen Kapuzenpulli über ihr Trikot. „I may live in Germany, but I’ll always be a Portuguese Girl“, steht in großen Buchstaben auf dem Sweatshirt geschrieben. Sie mag Deutschland, aber sie ist und bleibt eine Portugiesin. Neuerdings ist Ferreira Stammgast bei unserem Athletiktraining am Montagabend. Die Lizenzfahrerin macht nicht nur auf dem Rad eine gute Figur, auch beim Fußball oder Frisbee-Rugby (eine Erfindung unseres Übungsleiters David Schmidt-Maaß) am Ende des Montagstrainings mischt die 17-Jährige kräftig mit. Die portugiesische U17-Meisterin in der Bahn-Verfolgung ist unlängst in unseren Verein eingetreten. „Ich mag beides: Bahnrennen und MTB“, sagt sie. Konzentrieren wird sich die 1,63 Meter große Teenagerin aber weiterhin auf die Rennrad-Disziplin.
In Deutschland fühlt sich Joana wohl: Aber sie ist und bleibt Portugiesin.
Im Bundesliga-Team von Rapiro Racing Bad Salzdetfurth fährt sie schon eine ganze Weile – obwohl es in jüngster Zeit nicht so wahnsinnig viel zu fahren gab: Ferreira hatte sich bei einem Sturz schwer am linken Arm verletzt. Drei Operationen musste sie über sich ergehen lassen. Dicke Narben zeugen noch von den Eingriffen.
Die Narben zeugen noch von den OPs.
Mittlerweile lebt Joana in Wolfsburg – muss also eine ziemliche Strecke auf sich nehmen, um beim Training in Bad Salzdetfurth mit dabei zu sein. „Weiß ich, aber ich möchte künftig näher dran sein am Team. Deshalb mache ich jetzt auch beim Klub Bike-Sport Bad Salzdetfurth mit“, sagt sie. So sei sie häufiger in der Stadt und könne ihre Mannschaftskollegen treffen.
Eine Weile lebte Joana Ferreira in einem Sportinternat in Portugal. Nun ist sie zu ihrer Mutter Cecilia nach Wolfsburg gezogen – Frau Mama arbeitet nämlich bei VW. Joanas Ziel: „Ich will Profi werden, ganz klar.“ Aber erst einmal muss sie noch die Realschule abschließen.
Fotos: Hempen