Für den guten Zweck: Uller will auf den Everest

Ulrich Rose, den alle in der Radsport-Szene nur Uller rufen, will den Mount Everest hinauffahren. Also quasi.

Bekanntlich ist der Mount Everest 8848 Meter hoch und damit der höchste Berg der Welt. Bestiegen haben ihn schon viele Menschen, manche sind dabei umgekommen. Mit dem Fahrrad wurde das Dach der Welt aber noch nie erklommen.

Ulrich Rose, also Uller, fuhr einst für das Bad Salzdetfurther Lizenz-Team Focus-Rapiro-Racing. Er war Vize-Weltmeister im 24-Stunden-Rennen (im Zweier-Team; 2008) und Weltmeister im Zwölf-Stunden-Wettbewerb (2011). Nun will er am 1. September mit dem Mountainbike an einem einzigen Tag 8848 Höhemeter überwinden. Nicht im Himalaya in Nepal, sondern vor der Haustür: in Trier. Uller muss dafür immer und immer wieder den Trierer Markusberg hinauffahren.

Die Strecke bis zum Café Mohrenkopf auf besagtem Hügel ist zwar nur einen Kilometer lang, hat aber eine durchschnittliche Steigung von 15 Prozent. Pro Runde wird Rose 145 Höhenmeter überwinden – soll heißen: Der 37-Jährige muss insgesamt 62 Mal die Strecke fahren. So kommt er auf etwas mehr als die Everest-Höhe von 8848 Meter. Uller hat dafür 13 Stunden Zeit.

Derlei Aktionen nennen sich „Everesting“. Erfunden haben es natürlich die Briten – als Mutprobe für Extremsportler. Es geht Ulrich Rose aber nicht um eine große Show. Sein Everesting hat einen tieferen Sinn. Er will aufklären und seinen Freund Sebastian Bethge unterstützen.

Bethges zwei Jahre alter Sohn hat nämlich einen äußerst seltenen Gen-Defekt. Die Krankheit nennt sich KCNQ2. Das Kind leidet dabei unter epileptischen Krampfanfällen.

Familie Bethge aus Trier hat bereits den Hilfsverein KCNQ2 gegründet: Ulrich Rose will mit seinem Everesting am 1. September Spenden für Betroffene sammeln und vor allem auch die Öffentlichkeit über diese seltene Krankheit informieren. Oftmals diagnostizieren Ärzte den Gen-Defekt erst sehr spät. Eben, weil ihn kein Mensch kennt.

62 mal 145 Höhenmeter am Trierer Markusberg zu überwinden, ist eine echte Herausforderung. Auch für einen so erfahrenen Extremsportler wie Rose. Für alle Fälle ist ein Arzt vor Ort. Essen und Trinken stehen für Uller an Service-Stationen bereit.

Das Everesting für den guten Zweck soll in Trier weiter etabliert werden. „Bevor mir das Laktat am 1. September in den Schenkeln kocht, gibt es noch ein Crowdfunding im Vorfeld. Wir suchen Wandergruppen aus Firmen oder Vereine, die mit 62 Personen gemeinsam einmal meinen Anstieg auf dem Markusberg erklimmen. Für jeden Teilnehmer zahlt der betreffende Verein oder die Firma dann fünf Euro an KCNQ2 e.V. Wenn ausreichend Gruppen teilnehmen, spendet die Volksbank Trier für jeden Teilnehmer obendrein noch zehn Euro“, sagt Ulrich Rose.

Wenn eine Wandergruppe aus 62 Personen einmal den Markusberg ersteigt, kommt sie gemeinsam (62 mal 145 Höhenmeter) auf 8990 Höhenmeter: Und das nennt man dann wohl Everesting light.

Weitere Infos unter
www.rosenkavalier.org
www.kcnq2.de

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