Winterzeit ist (auch) CTF-Zeit. Eigentlich ist das nicht unbedingt die Sache von unserem Vereinsmitglied Thomas Reich. Er nahm trotzdem an der Veranstaltung der RG Uni Hamburg in den Harburger Bergen teil – und war begeistert. Aber lest selbst:
“Ich habe mal meine Vorurteile beiseite geschoben und mich auf das Unterfangen eingelassen. Um das Ganze noch richtig abzurunden und quasi nebenbei einige Grundlagenkilometer einzufahren, bot sich zusätzlich die Gelegenheit der Anreise per Rad an. Angesichts der Wetterlage mit wechselnden Schnee-, Eis- und Schlamm-Untergründen wählte ich diesmal die Strecke über Bergen. Das bot den Vorteil, in der morgendlichen Kälte in den Fuhrberger Wäldern noch gefrorenen Boden vorzufinden um dann gegen 11 Uhr nach Überqueren der Aller und einsetzendem Tauwetter auf die Straße zu wechseln und so ein vorzeitiges Einsauen zu vermeiden (die vorherige Tour nach Hamburg im November war mir noch in schlechter Erinnerung: bei Nieselregen unter beständigem Knirschen und Quietschen von Antrieb und Bremse über die Sandwege am Wilseder Berg).
Meine Strategie ging auf, und bei herrlichem Winterwetter erreichte ich kurz vor dem Dunkelwerden das Haus meines Bruders am Südrand des Hamburger Speckgürtels, was sich hervorragend für einen Zwischenstopp anbot.
Am nächsten Morgen hieß es dann erstmal, bei fast nachtschlafener Zeit die letzten 20 Kilometer zum Veranstaltungsort zu absolvieren, wobei ich erneut in den Genuss solider Minusgrade kam. Zum Glück war am Start schon alles für das zweite Frühstück gerichtet, und nach heißem Kaffe und frischen Franzbrötchen machte die strahlend aufgehende Sonne richtig Lust auf die „Könnerrunde“ von rund 60 Kilometern durch das weitläufige Wegenetz. Immer mehr Teilnehmer fanden sich ein, darunter auch ein paar meiner alten Teamkameraden von den Freien Radikalen sowie mein Freund Schorsch aus Wedel.
Diese CTF weist die Besonderheit auf, dass man sich mit GPS selbst anhand eines vorgegebenen Tracks orientieren muss. Es gibt keine Wegemarkierungen. Dazu sollen sich Leute mit vergleichbarer sportlicher Motivation zusammentun und dann team-weise auf die Strecke gehen, wobei mindestens einer die Navigation übernimmt. So tummelten sich dann eine Vielzahl von Fahrerinnen und Fahrern mit verschiedensten Mountainbikes und Cyclocrossern am Start. Sie waren bemüht, sich zu sortieren. Meinen Begleitern war dies wohl zu langwierig – unversehens fand ich mich im Sog einer kleinen Crosser-Dreiergruppe mit Schorsch und Arne wieder, als wir den beschriebenen Prozess kurzerhand umgingen und die Runde eigenmächtig in Angriff nahmen.
Die gestaltete sich so, dass man nach den ersten beiden 20-Kilometer-Schleifen jedesmal den zentral gelegenen Verpflegungspunkt anlief. Dazwischen lagen die reizvollen Wege der Harburger Berge, gekennzeichnet durch ein fortwährendes Auf und Ab, im Wechsel von Forstwegen und vielen Singletrails. Neben konditioneller Belastung stellte sich auch ein hohes Maß an Fahrvergnügen ein. Das wurde stellenweise noch erhöht (oder getrübt – je nach Sichtweise), da einige Abschnitte vereist waren und man daher auch besondere fahrdynamische Erfahrungen gewinnen konnte. So war ich immer sehr froh, wieder heil im Verpflegungspunkt einzutreffen. Besonders hervorzuheben war übrigens die heiße Brühe, die mit den Käse- und Wurstsemmeln harmonierte. Hinterher noch ein, zwei Schokoküsse – und auf zur nächsten Runde.
Im letzten Drittel wurde streckenmäßig nochmal alles geboten, und so ging es bergauf, bergab über feinste Singletrails wieder zum Ausgangspunkt zurück. Dort wartete neben weiteren Getränken, Brötchen und so weiter noch ein Eintopf auf die Teilnehmer. Nach zwei Flaschen Astra musste ich mich dann nur noch zu einem der aus Hannover angereisten Radikalen ins Auto zu setzen und nach Hause fahren zu lassen.”