Eschede erfahren 2021 oder wo aus Kontrahenten Freunde werden

Am letzten stand Sonntag stand für Christian und mich das letzte Rennen der Saison auf dem Zettel. Unsere Freunde aus Eschede veranstalteten in der schönen Heide ein Gravelrennen. Gravel ok, aber als Rennen??? Also ließen wir uns überraschen. 75 km mit 400 hm hört sich jetzt erstmal nicht spektakulär an. Aber was der Jens Buchholz, als Orga- Kopf, uns da hingezaubert hat, lässt das MTB- Herz höher schlagen. Mindestens 65 km reine Trails, gespickt mit Wurzeln und Sand. Ich hätte nicht erwartet, dass dies in der Heide möglich ist.

Die Veranstaltung war, wie die letzten Jahre auch, auf den Breitensport zugeschnitten. Es wurden Strecken von der Genussrunde, über CTF und als Rennen angeboten.

Christian und ich standen in der ersten Startreihe und wollten gegen die Crosser die Taktik des Windschattenlutschens anwenden. 😉 Vom Start weg formierte sich eine vierköpfige Spitzengruppe. 2 Crosser und Christian und ich mit den MTB´s mittendrin. Einer ließ in einem Wiesentrail reißen und wir waren nur noch zu dritt. Von Bergen kann man in der Heide bekanntlich nicht sprechen. Aber die Hügel zogen schon Körner. Christian musste nach 25 km leider reißen lassen und fuhr von dort an ein richtig starkes Rennen in Solomanier. Ich wechselte mich mit meinem Kontrahenten gut im Wind ab. Recht früh war mir klar, dass wir zusammen im Ziel ankommen werden. Im Sprint gegen einen Crosser??? Wie soll ich den schlagen??? Für mich eine unlösbare Aufgabe. Also entschied ich mich an den kleinen Anstiegen ins Pedal zu treten. Die Taktik hat gut funktioniert, denn es ging immer wieder eine Lücke auf, die er jedoch schnell wieder geschlossen hatte. Man muss dazusagen, dass ich persönlich, noch nie so einen fairen Sportsmann in einem Wettkampf an meiner Seite hatte. Nico (so heißt er) sprang die Kette raus, ich wartete. Ich hatte einen Stock in meinem Antrieb, er wartete. Nico stürzte, ich wartete wieder. Es hat einfach Spaß gemacht mich mit ihm zu messen. Christian fuhr in der Zeit noch immer alleine Richtung Ziel. Christian liebt halt die flachen Drückerpassagen. 4 km vor dem Ziel stellte ich das Führen komplett ein. 3 km Schotter und der letzte entscheidende auf Asphalt. Als Nico seine Schuhe fester zog, wurde mir klar: “der will auch”. Nicht zu früh, dachte ich mir. Doch Pustekuchen. 250 m vor dem Ziel zog ich an und rauschte an ihm vorbei. Leider zu früh. Nico sog sich nochmal im Windschatten an und zog vorbei. ne halbe Radlänge fehlte mir am Ende zu meinem ersten Gesamtsieg. Aber wer diese Strecke mit einem Crosser, im gleichen Tempo wie ein anderer mit dem MTB meistert, der ist der verdiente Sieger!!! 9 min später kam Christian ins Ziel. Er hat es tatsächlich geschafft, seinen 50 km Soloritt mit einem 3ten Platz in der Gesamtwertung zu beenden.

Fazit: Eine super Veranstaltung in Eschede und mal was ganz anderes. Wir kommen zu 100% wieder

 

 

 

Text: Marco Klages

Bilder: Eschede erfahren HP

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