Duschen- überbewertet!

Nach dem Regen kommt die Sonne – auch in Italien. Thomas ist nach vier Tagen Fahrzeit auch am Gardasee angekommen; einem Tag nachdem Kai mit dem Bus wieder gen Deutschland gestartet ist. Führte ihn sein Weg zunächst beschaulich über Radwege, war er am Ende quasi auf überfüllten Fahrradautobahnen unterwegs.

Hier sind seine Schilderungen der letzten beiden Tage:

Donnerstag – 3. Etappe:

In der Nacht hat der Regen dann zum Glück aufgehört. Musste morgens aber leider ein nasses Zelt einpacken. Bin dann zum Frühstücken erst einmal das kurze Stück zurück nach Landeck geradelt.

Es war ca. acht Uhr am Himmelfahrtstag, also ziemlich tote Hose. Habe dann aber im Hotel Schrofenstein zusammen mit anderen Rentnern schön vom Buffet gefrühstückt, Eier mit Speck usw. . Die Speicher wollen ja wieder gefüllt sein, denn der Körper verbrennt im Laufe des Tages doch die eine oder andere Kalorie. Dann also los Richtung Reschenpass.

Nauders

Größtenteils eine super Strecke, nur im letzten Teil war in meinem GPS-Track ein Fehler und er zeigte nur noch Luftlinie an. Bin dann ein Stück die Hauptstraße zum Pass gefahren, was heute an Himmelfahrt natürlich die Hölle war, mit all den Motorrädern, Wohnmobilen usw. . In einem Tunnel ist ein Sattelzug in gefühlt 50 cm Abstand an mir vorbeigefahren, das wäre es beinahe gewesen.

Vom Reschenpass runter ins Vinschgau ist dann ein Traum: immer bergab auf kleinen Radwegen entlang der Etsch und durch die Obstplantagen. So schaffe ich 120 km mit 1.100 hm.

Radweg nach dem Reschenpass

Übernachtung in Latsch auf dem Campingplatz. Die erste Dusche in drei Tagen, tut auch mal gut ? Morgen zum Gardasee!

Campingplatz Latsch

 

Freitag – Etappe 4:

Heute wäre ich fast gestorben. Zuerst im wortwörtlichen Sinne, als ein Auto direkt vor mir einbiegen musste und nur eine beherzte Vollbremsung meinerseits die Kollision noch verhinderte, und später dann im übertragenen Sinn, als der Körper nur noch im roten Bereich operierte. Aber der Reihe nach.

Bar Frühstück

Morgens früh los, da war´s noch angenehm kühl und bis Meran war alles easy going. Dann runter ins breite, heiße Etschtal und die folgenden ca. 130 km wurden zum Alptraum. Es war wie an der Nordseeküste auf dem Deich – immer voll im Wind, ohne Schatten, ohne Deckung.

Radautobahn oberes Etschtal

Der Radweg ist ja super ausgebaut, aber in südlicher Richtung trotzdem die Hölle. So musste ich mein Tagesziel südlicher Gardasee streichen und bin am Abend in Rovereto Richtung Torbole abgebogen (und dort in den absoluten Wahnsinnstrubel gekommen).

Lago am Abend

Alle Campingplätze waren mehr als voll und so blieb mir nichts anderes übrig als nach Arco auszuweichen. Also zurück in Richtung Norden! Auf dem Radweg dorthin noch schwer aufpassen, um nicht mit einem/er der hunderten von Mountainbike-Posern zu kollidieren, dann war´s nach 175 km, 530 hm und  08:50 h Fahrzeit geschafft.

Ich habe fertig – für heute!

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