Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald – endlich wieder Rennen!

Die Idee: Anfang Juni verbreitet sich in einschlägigen sozialen Netzwerken die Nachricht, dass der Rothaus Bike Giro im August stattfinden kann. Eigentlich stand dieses 4-Etappenrennen überhaupt nicht auf meinem Zettel. Aber ich hatte beim Vorgänger, der Transschwarzwald schon einige Male teilgenommen. Also, kurz überlegt, Urlaub gecheckt und angemeldet! Irgendwann habe ich dann auch Marc in der Startliste gefunden, ähnlich kurzentschlossen dabei. Das Format des Rennens: Je 2 Etappen als Rundkurse von zwei unterschiedlichen Startorten.

Die Anreise: Donnerstag startet nachmittags die erste kurze Etappe, also Mittwoch anreisen. So sollte genug Zeit bleiben, um entspannt die Startunterlagen zu empfangen und eine kleine Vorbelastung zu fahren. Weit gefehlt, während der Anfahrt erleidet unser Transportmittel (er fuhr Ford…) einen finalen Motorschaden. Bis zum ersten Etappenort schaffen wir es noch, dann wird es stressig. Taxi mit Biketransport zum Hotel, Auto abschleppen lassen, Ersatzfahrzeug organisieren…Vorbelastung – fällt aus.

Etappe 1: Nordic-Center Notschrei, 32 Grad, die Sonne lacht! Etwas ungewohnt noch mit Mundschutz im Startblock. Aber wichtig: Hygienemaßnahmen werden vorbildlich eingehalten, die Veranstaltung darf nicht gefährdet werden! Eine superschnelle Runde über nur 21,8 km mit 560 hm. Bei brütender Hitze gibt es keine Verschnaufpause, eine knappe Stunde und der Spaß ist vorbei. Heute noch recht trailfrei aber das soll sich noch ändern. Marc und ich sind recht zufrieden mit unseren Leistungen, beim international besetzten Starterfeld liebäugeln wir auch gar nicht mit irgendwelchen vorderen Platzierungen. Wie an den folgenden Tagen stehen wir den netten Jungs von Coffee & Chainrings für ihren Blog Rede und Antwort.

Etappe 2: Ich wiederhole mich, Notschrei, 32 Grad, lecker! Startblockeinteilung bleibt jeden Tag gleich. Heute dürfen es 66 km mit 2050 hm sein, verteilt auf zwei Runden. Auf jeder Runde wartet ein elend langer Anstieg über knapp 700 hm auf uns. In einem steilen Trail schmeißt es mich einmal in die Himbeersträucher. Bis auf ein paar Kratzer nichts passiert, Krone gerichtet und weiter. Auch Marc macht einen kurzen aber folgenlosen Ausflug von der Strecke. Knapp 4 Stunden und wir erreichen mehr oder weniger zeitgleich das Ziel. Ein paar kurze Trailabschnitte gab es heute schon, aber lange zehrende Schotterstraßen hatten die Oberhand.

Etappe 3: Grafenhausen, Brauerei Rothaus (ja, die mit dem Tannenzäpfle). Nur noch 20 Grad, es hat geregnet .Ziemlich viel geregnet. Es soll sich aber zeigen, dass der Boden des Schwarzwaldes sehr durstig war und die Nässe gut aufgenommen hat. Heute gibt es richtig schöne Trails. Sowohl aufwärts als auch abwärts. Pures Fahrvergnügen machen 73 km und 1920hm fast vergessen. 73 km für die meisten Fahrerinnen und Fahrer zumindest. Ich verpasse mit einer etwa 30-köpfigen Gruppe in einem Trail die richtige Abzweigung auf der ansonsten super ausgeschilderten Strecke. Die Sucherei nach dem rechten Wege (Danke an den niederländischen Fahrer, der uns mit GPS-Track wieder auf den richtigen Weg brachte) kostet uns 2 Extrakilometer und mindestens 10 Minuten. Der richtige Ehrgeiz ist irgendwie raus, kommt aber auf den spaßigen Trails wieder, um dann 3 km vorm Ziel mit einer fiesen Rampe in die Fresse zu bekommen. Das Segment heißt bei Strava nicht umsonst „The final Sting- steep and brutal“Marc ist heute ziemlich gut durchgekommen, ich habe den Umweg als Gepäck.

Etappe 4: Finale, bestes Wetter, wieder dieser idyllische Start durch die Brauerei. 66 km, nur 1400 hm. Die Beine fühlen sich gut an, der Rücken zwickt etwas. Es geht flott zur Sache, nach einer Stunde sind gut 23 km gefressen. Auch heute machen die Trails wieder richtig Spaß, mitunter sind auch eine paar wurzelig anspruchsvolle Abschnitte dabei. Fühlt sich fast an wie daheim. Zum Schluss wartet zur allgemeinen Überraschung noch mal „steep and brutal“, aber auch das Ding macht heute Spaß! Nach 3:15 Stunden ist auch die letzte Etappe Geschichte. Marc und ich lümmeln mit Finisher-Getränk (was mag das wohl sein bei der Rothaus-Brauerei) zufrieden in der Sonne.

Das Fazit: Das Team von Sauser Event hat in diesen schwierigen C-Zeiten eine hervorragende Veranstaltung auf die Beine gestellt. Verpflegungsstellen auf professionellem Niveau. Die Streckenführung macht die vieldiskutierte 2-Meter Regelung in BaWü vergessen. Faire Sportler /-innen aus 14 Nationen. Gemeinsames Kräftemessen mit der deutschen und europäischen Marathonelite. Rothaus Bikegiro 2021: Bike-Sport Bad Salzdetfurth kommt wieder!

Text und Bilder: Maik Hoyer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert